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Hack für Butterplätzchen

Der Hack für Butterplätzchen, damit sie so schmecken wie bei meiner Mutter, ist Zitronenzuckerguss und bunter Zucker drauf. Das habe ich letztens bei Freunden gelernt, als ich deren Butterplätzchen ass. Mit viel Genuss ass, denn sie schmeckten wie bei meiner Mutter, was ich überhaupt nicht erwartet hatte.
Wahrscheinlich war auch noch ein Ei im Teig. Sie waren hervorragend!

tolles Buch: "Knit is for power"

Dieses Buch ist im Herbst diesen Jahres ganz neu im Frech-Verlag erschienen und heisst auf deutsch so etwas wie "Stricken steht für Kraft/Stärke". Darin schreiben 14 Strickdesignerinnen aus dem deutschsprachigen Raum, wie Stricken und die Strick-Community ihnen in ganz schweren Krisenzeiten geholfen haben.
Melanie Berg berichtet von ihrer Brustkrebs-Behandlung. Marisa Nöldekes erstes Kind hatte erst eine schwere Krankheit und starb dann aber als Baby an einem Krankenhauskeim (und das dritte Kind nun hat Trisomie 21). Veronika Hugs Mann war in der Corona-Zeit schwer herzkrank und lag in dieser Zeit monatelang auf der Intensiv-Station. Und so weiter.

Ein herzergreifendes Buch, das von vielen Strickanleitungen begleitet wird.
Ich habe es hier in der Stadtbücherei ausgeliehen, bin ins angrenzende Literaturcafé gegangen, um gleich darin zu schmökern und musste dann zusehen, dass ich nicht in aller Öffentlichkeit Rotz und Wasser heule, so ergreifend finde ich das Buch.

Was ich auch schön finde ist, dass es allgemein hinter die Fassade von irgendwelchen Diagnosen/Geschehnissen blicken lässt. Meist heisst es ja nur ganz kurz und lapidar, der oder die zum Beispiel sei herzkrank und im Krankenhaus. Durch Veronika Hugs Beitrag wird klar, was das für die Angehörigen bedeutet.
Und immer so weiter. Es heisst zwar im allgemeinen Sprachgebrauch immer, jeder habe sein Päckchen zu tragen, aber wer realisiert das schon?

Laubsilierer im Kettcar

Letztens im Radio gehört und mich köstlich amüsiert: Eine Gruppe Jungs im Alter zwischen 7 und 14 Jahren räumt mit ihren Kettcars Laub auf! Ehrenamtlich, sie wollen einfach nur Süssigkeiten dafür.
Das Ganze kommt gut an und wenn die Jungs mal keine Aufträge haben, dann werden sie von der Gemeinde beschäftigt.

Hier geht es zur vier-minütigen Reportage.

Kekse und Plätzchen gebacken.

Letztens habe ich in einer befreundeten WG Plätzchen gebacken. D.h. es waren Plätzchen und Kekse, denn eine Sorte war nicht so süss. Das waren die Kakao-Dinger.

Bevor ich zu den Freunden in Back-Mission bin, habe ich im Internet nach dem 3-2-1-Teig gefahndet. Der beinhaltet 300g Mehl - 200g Butter oder Margarine - 100g Zucker und eine Prise Salz. Daraus habe ich dann meine Plätzchen gemacht.

Einen dunklen Teig aus dem 3-2-1-Teig hatte ich auch gefunden und meinte mich dann zu erinnern, dass 30g Zucker durch 40g Kakao ersetzt wurden. Also so: 300g Mehl - 200g Butter oder Margarine - 70g Zucker - 40g Kakao - 1 Prise Salz. Daraus habe ich meine Kekse - die nicht süssen Plätzchen - gemacht. Die waren nahrhaft! Eine Freundin hatte erstmal nur so davon genascht (ihr hatte gefallen, dass die nicht so süss waren), aber eines Abends hat sie alle zunichte gemacht und hatte dann am nächsten Tag keinen Hunger mehr!

Kekse sind anscheinend die Nicht-süss-Variante von Plätzchen, habe ich wo gelernt. (Obwohl, was die Autorin da schreibt: cake ist ein Kuchen, cookies sind Kekse.)

Kriegstreiber, Pazifisten, Demokraten, ...

Soeben habe ich der Live-Übertragung der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels gelauscht. Ich komme selten dazu, doch jedesmal, wenn ich über diesen Friedenspreis stolpere, denke ich, was für ein hochkarätiger, wichtiger Preis und was für tolle Preisträger das sind! Preisträger, die es wert sind, gehört zu werden. Nicht blindlings - das war nie die Absicht oder Tradition dieses Preises -, sondern nachdenkend.

Hier die Liste aller Preisträger:innen, samt den Reden dazu und allem was so dazugehört. (Schön gemachte Website.)

Dieses Jahr ist der Preis an Anne Applebaum verliehen worden. Die Laudatio hielt Irina Scherbakowa, die einiges aus den Zuständen in Russland und auch der Ukraine erzählte. Sie war Mitglied von Memorial, einer Menschenrechtsorganisation, die 2022 in Russland aufgelöst wurde. Kurz vor ihrer Auflösung zeigte diese Organisation einen kritischen Film in ihrem Saal. Nach ein paar Minuten wurde der Saal von etwa 40 Männern gestürmt, die vor die Leinwand liefen und Parolen skandierten. Die Organisation rief die Polizei zu Hilfe, doch die stand den Skandierenden bei.

Das kam mir bekannt vor. Nicht dass unsere Polizei heute so agieren würde. Nein, ich dachte zurück an braune Vergangenheit.
Dem "bekloppten" (harmloses Wort) Zeug nach, das ich (und nicht nur ich) mit meinem Vater erlebt habe, dann wurden damals (politische) Gegner von der Gestapo gejagt und die Gejagten suchten Schutz bei der Polizei, zeigten sich gar selbst an.

Mein Vater hat wirklich nie begriffen, mit was für Gesocks er sich eingelassen hat. Immer mal wieder setzt sich für mich ein Mosaikstückchens des Verstehens zusammen und ich bin erschüttert.

Was heisst das nun für mich? Lange Zeit wollte ich einfach nur meine Ruhe. Ich habe seit 2017 schönen Frieden (Weihnachten 2016 hat meine schlimme Schwägerin zum letzten Mal ausgetickt), aber ich weiss nicht, worauf der gebaut ist. Sicher, Frieden ist was schönes, aber was, wenn er auf tönernen Füssen steht? Könnte doch sein, oder?
Zudem gingen die Umtriebe weit über meine Kernfamilie hinaus. Siehe meinen Artikel zur Uni Ulm (irgendein Vollpfosten, vllt auch mehrere, hatten mir meinen Vater, mit dem ich nichts zu tun haben wollte, hierher zu mir nach Heidelberg und die Hochschule geschickt). Wieso schaut da niemand, wie es mir geht? Wieso entschuldigt sich keiner, warum stellt keiner was klar, wieso redet keiner mit mir? Erreichbar bin ich. Und vom Nicht-miteinander-Reden wird einfach nichts gut. Das ist ein Grundsatz: Vom Nicht-miteinander-Reden wird nichts gut.

Es muss doch möglich sein, miteinander zu reden, noch dazu nach so langer Zeit, in der vieles bedacht werden konnte.
Gestern und vorgestern habe ich eine schöne Doku angesehen (sie wurde vom hr in Auftrag gegeben), in der ganz unterschiedliche Leute aus Hessen an zwei Tagen zu unterschiedlichen Themen miteinander diskutierten (Film, Trailer).
Und wiederum denke ich: Ich werde mehr nachfragen, mehr hinterfragen. Gerade bei den "familiären" Sachen, aber auch bei anderen. Nicht zu schweigen, nur weil der andere nicht nachdenken möchte. Doch es muss nachgedacht werden!