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Immer im Uhrzeigersinn drehen.

Gerade eben wurde die Uhr umgestellt. Sie war auf 2.59 Uhr und sprang eine Minute später auf 2.00 Uhr.
Was der Rechner eben so einfach macht, muss ich mit meiner analogen Armbanduhr händisch machen. Die Verführung ist gross, einfach mal eine Stunde rückwärts zu drehen. Aber das tut dem Uhrwerk nicht gut, hat mir letztes Jahr ein Kollege gesagt. Es tut dem Uhrwerk wirklich nicht gut, sie hatte damals etwas rumgespackt.
Dieses Jahr habe ich mich an des Kollegen Rat erinnert und habe die Uhr im Uhrzeigersinn vorgedreht. Und sie läuft wie eine Eins.

Claudia Eisenkolb: "Maßgestrickt"

Ein Buch über gut sitzende, selbst gestrickte Pullover und wie frau das macht. Es ist zuallererst eines: Ein ehrliches Buch. Es hat mir bei so manchem die Augen geöffnet, das eigentlich klar ist, das ich mir aber nie vor Augen geführt habe. Auf Seite 20 etwa gibt sie Tipps zum Aussuchen eines Rundpassenpullovers. Man sehe das schon am Tragebild der Designerin oder des Models:
Denn die Designer:innen werden nichts entwerfen, das ihnen nicht passt.
Darauf hätte ich selbst kommen können (bin ich aber nicht), denn die Handschuhe, die ich entwerfe, passen eben auch an meine Hände und keine grösseren, längeren, ... Ich mache es nicht anders!

Bei diesem Tipp von Claudia Eisenkolb geht es um die Schulterlinie. Seit ich das gelesen habe, prüfe ich Schulterlinien. Sind sie gerade, sind sie rund? Oh, viele Pullis, die mir gefallen, haben eine gerade Schulterlinie, keine runde (wie ich sie habe).
Ich muss mal meine Favoriten in ravelry ausmisten, da haben etliche eine für mich nicht passende Schulterlinie.

Für mich könnte das Buch ruhig noch dicker sein, ich habe etliche Detailfragen. Aber gut, es ist ihr erstes Buch, gerade erst herausgekommen, da gibt es bestimmt auf die eine oder andere Art Nachfolgeaktionen, seien es Workshops, sei es eine Buchfortsetzung oder was auch immer.

Das Buch von Claudia Eisenkolb ist bei Stiebner erschienen und kostet 28€.

Vom Glück und Unglück beim Stricken.

Socken "Decca".
Meine Socken "Decca" so ungefähr nach der Anleitung aus dem Sockenbuch.


Letztens war ich Sockenwolle einkaufen bei meinem Wolldealer. (Da war es noch regnerisch und kühl.) Schöne Farben waren da zur Auswahl. Petrol und dunkelblau (sehr dunkles Blau) habe ich mir geholt. Von dem Petrol war die Verkäuferin begeistert, zum Dunkelblau hat sie nichts gesagt.
Daheim angekommen, habe ich das Dunkelblau angeschlagen und das gleich als Projekt in ravelry angelegt. Zackfix, stand bei der Farbnummer "darkgray" dran! Mit einer Freundin war ich mir gestern einig, dass man die sehr dunklen Farben gut verwechseln kann.

Macht nichts, die Socken sehen trotzdem gut aus.
Die Socken-Anleitung ist aus dem Buch Socks, Volume 2 von CoopKnits. Ich stand erstmal vor dem Rätsel, welche Grösse ich zu stricken habe.
Meine Füsse sind mit den Jahren etwas breiter geworden, dann müsste es Grösse M sein, nicht mehr S. Aber 74 Maschen anschlagen, das ist doch etwas viel, oder? Ich habe dann mal mit der ersten Anleitung in dem Buch verglichen, einfache StiNos (stinknormale Socken). Ja, da brauche ich S! Auf die Idee, nach der Maschenprobe zu schauen, bin ich erst viel später gekommen, weil ich dachte, wenn ich die Nadelstärke weiss, dann weiss ich alles. Pustekuchen! Die Maschenprobe ist die Crux! Normalerweise habe ich bei Nadelstärke 2,5 eine Maschenprobe von 26 Maschen und 38 Runden glatt rechts gestrickt auf 10x10cm (so ungefähr). Bei Rachel Coopey sieht das ganz anders aus: 36 Maschen und 50 Runden. Das ist ein ganz erheblicher Unterschied. So fest muss man erstmal stricken! Kein Wunder, dass die Strickfreundin, die das Buch verschenkt hat, das Buch aussortiert hat. Es sind zwar schöne Socken drin, aber so fest strickt nicht mal die bewusste Strickfreundin, und die strickt schon wirklich fest. Weiss gar nicht, wieviel Nadelstärken (in mm) man runtergehen müsste, um diese Maschenprobe zu erreichen.

Aber Glück im Unglück, weil ich mir erstmal ein einfaches Muster ausgesucht habe, stricke ich nun Socken, bei denen es ausserdem bei der Länge nicht so auf das Muster ankommt, weil es sich einfach nach 8 Runden wiederholt. Es passt also an den Fuss (ist nicht auf den Fuss massgeschneidert), sodass es trotzdem schöne Socken werden. (Wen es interessiert: Es ist das Muster Decca, Link geht auf ravelry.)

Eieiei, Stricken kann abenteuerlich sein.

Handschuhe aus Plötulopi (Dochtwolle)

Plötulopi ist isländische, unversponnene Schurwolle. Sie reisst leicht (da unversponnen). Ich war so blöd und hatte angefangen, einen ganzen Pulli daraus zu stricken, aber das Projekt mache ich nicht fertig. Ständig reisst der Faden. Deswegen ist sie auch nicht zu einem Knäuel gewickelt, sondern zu einem Keks, wie man auf dem Foto sieht, zu einer Platte.

Handschuhe mit Alpaka und Plötulopi.
Handschuhe mit Alpaka und Plötulopi.


Nun habe ich mich entschlossen, aus der restlichen Wolle Handschuhe zu stricken (for charity). Wenn sie mal verstrickt ist, reisst sie nicht mehr. Ausserdem lasse ich einen dünnen Faden, einen sog. Lace-Faden aus Alpaka mitlaufen. Der wirkt Wunder! Die Wolle ist mir nicht ein einziges Mal mehr gerissen, so sehr ich auch gezogen habe bei der Maschenaufnahme für den Daumenkeil oder bei den Abnahmen an der Spitze.

Das Ergebnis: Die Handschuhe sehen schön aus und sind ordentlich warm. (Kratzig sind sie noch, aber das gibt sich dann hoffentlich mit dem Waschen.)

Die Anleitung ist eine freie Anleitung von Tin Can Knits und heisst the world's simplest mittens.

So it's all about mending.

Das heisst, es geht ums Löcherstopfen in Kleidung, bei mir speziell um Gestricktes. Ich weiss nicht, ob das wirklich alles Mottenlöcher sind. Bei einem Pulli, der am Ellbogen mittlerweile ein Loch hat, das nach flicken ruft, denke ich mir, dass das aufgescheuert wurde bei der Arbeit (ich neige dazu, mich mit dem linken Ellbogen aufzustützen und da ist auch das Loch).

Egal wie, ums Stopfen komme ich nicht drum rum. Seien die Ursache böse Motten oder ich selbst, indem ich nicht acht gegeben habe.

Einen schönen Zopfmusterpulli habe ich, der ein ziemliches Mottenloch hat, auf der Vorderseite. Da, wo normalerweise die Passe ist, wäre es ein Rundpassenpullover. Der Pulli liegt schon den ganzen Winter über, denn so einfach ist das mit der Stopferei nicht. Genau da geht es nämlich vom glatt rechts gestrickten zum Zopfmuster über. Zopfmuster reparieren? Hm.
Mir spukt schon die ganze Zeit im Kopf herum - und das hindert mich daran, das Loch zu flicken -, dass das Gestopfte wahrscheinlich deutlich sichtbar ist.

Nun habe ich dieser Tage von der Strickdesignerin Hunter Hammersen auf Instagram Geflicktes gesehen. Man kann das auch auf ihrem Blog bewundern. (Hinweis: Instagram wird zunehmend Bä durch massig Werbung und Algorithmus.)
Das ist alles so deutlich sichtbar geflickt, vielleicht sollte ich das auch machen? Noch gehe ich in mich.