Plötulopi ist isländische, unversponnene Schurwolle. Sie reisst leicht (da unversponnen). Ich war so blöd und hatte angefangen, einen ganzen Pulli daraus zu stricken, aber das Projekt mache ich nicht fertig. Ständig reisst der Faden. Deswegen ist sie auch nicht zu einem Knäuel gewickelt, sondern zu einem Keks, wie man auf dem Foto sieht, zu einer Platte.
Nun habe ich mich entschlossen, aus der restlichen Wolle Handschuhe zu stricken (for charity). Wenn sie mal verstrickt ist, reisst sie nicht mehr. Ausserdem lasse ich einen dünnen Faden, einen sog. Lace-Faden aus Alpaka mitlaufen. Der wirkt Wunder! Die Wolle ist mir nicht ein einziges Mal mehr gerissen, so sehr ich auch gezogen habe bei der Maschenaufnahme für den Daumenkeil oder bei den Abnahmen an der Spitze.
Das Ergebnis: Die Handschuhe sehen schön aus und sind ordentlich warm. (Kratzig sind sie noch, aber das gibt sich dann hoffentlich mit dem Waschen.)
Die Anleitung ist eine freie Anleitung von Tin Can Knits und heisst
the world's simplest mittens.
Das heisst, es geht ums Löcherstopfen in Kleidung, bei mir speziell um Gestricktes. Ich weiss nicht, ob das wirklich alles Mottenlöcher sind. Bei einem Pulli, der am Ellbogen mittlerweile ein Loch hat, das nach flicken ruft, denke ich mir, dass das aufgescheuert wurde bei der Arbeit (ich neige dazu, mich mit dem linken Ellbogen aufzustützen und da ist auch das Loch).
Egal wie, ums Stopfen komme ich nicht drum rum. Seien die Ursache böse Motten oder ich selbst, indem ich nicht acht gegeben habe.
Einen schönen Zopfmusterpulli habe ich, der ein ziemliches Mottenloch hat, auf der Vorderseite. Da, wo normalerweise die Passe ist, wäre es ein Rundpassenpullover. Der Pulli liegt schon den ganzen Winter über, denn so einfach ist das mit der Stopferei nicht. Genau da geht es nämlich vom glatt rechts gestrickten zum Zopfmuster über. Zopfmuster reparieren? Hm.
Mir spukt schon die ganze Zeit im Kopf herum - und das hindert mich daran, das Loch zu flicken -, dass das Gestopfte wahrscheinlich deutlich sichtbar ist.
Nun habe ich dieser Tage von der Strickdesignerin Hunter Hammersen auf Instagram Geflicktes gesehen. Man kann das auch auf
ihrem Blog bewundern. (Hinweis: Instagram wird zunehmend Bä durch massig Werbung und Algorithmus.)
Das ist alles so deutlich sichtbar geflickt, vielleicht sollte ich das auch machen? Noch gehe ich in mich.
Bei
Ysolda Teague (eine angesagte Strickdesignerin) habe ich auf
Instagram in den Stories die Anregung gefunden, feuchte/nasse Stricksachen in die Salatschleuder zu tun! Faszinierende Anregung.
Ich denke, ich werde das mal mit meinen Socken ausprobieren. Bei ihr aber war ein ganzer Pulli in der Salatschleuder! Wer weiss, was für eine Grösse das war (meine Pullis haben doch mehr Volumen), doch mit den Socken auszuprobieren halte ich für eine gute Idee. Da geht bestimmt eine Menge Wasser raus.
Man soll Stricksachen ja nicht auswringen. Das tut dem Gewebe gar nicht gut. Stattdessen in ein trockenes Handtuch einwickeln, ausdrücken (und mit den Füssen darauf rumtrampeln). Ein ziemlicher Act. Aber Salatschleuder, das hat was!
Soxx: Dieses denglische Wort für Socken bezeichnet Socken nach Kerstin Balke (@stine_und_stitch) nach den diversen "SoxxBooks" (erschienen im Topp-Verlag) - mittlerweile sind es vier, was ich so mitbekommen habe - in ihren Büchern gestrickt. Kleinteilige Rapporte (Mustersätze), die sich auch für Anfänger gut eignen, ansprechend angeordnet.
Ich bin schon längst keine Anfängerin mehr, auch im mehrfarbigen Stricken nicht. Doch bunt an den Füssen wollte ich nicht, auch wenn das schön aussieht. Bunt an den Füssen bedeutet in aller Regel, dass die Socken nicht so dehnbar sind wie unifarbene. Doch dehnbar müssen sie sein, um sie anziehen zu können. Gerade bei den "soxx" habe ich oft auf ravelry gelesen, dass sie zu eng geraten seien. Jede Strickerin ist dabei auf ihr eigenes Rezept gekommen, wie sie das ausgleicht (bis hin zur Aufgabe oder zur Umwandlung in Handschuhe).
Irgendwann dachte ich dann, das wäre doch gelacht! Und habe mir das erste Buch gekauft. (Hu, das ist schon in der 7. Auflage erschienen! Was ein Ding!) Habe das Buch aufmerksam durchgelesen, besonders den hinteren Teil, in dem sie auf das mehrfarbige Stricken eingeht. Da steht, dass man, je nachdem, wie einem das mehrfarbige Stricken gerät (bei vielen enger, bei manchen gar weiter) dickere oder dünnere Nadeln nehmen soll.
Aha, so hat sie das also gemacht! Ich nehme nun für jede unifarbene Runde/Reihe Nadeln mit einem Durchmesser von 2,5mm, bei den farbigen Runden/Reihen sind es Nadeln mit 3,0mm Durchmesser. Und es funktioniert, wie Ihr am Bild sehen könnt! Das ist meine erste Socke, aufgezogen auf ein Sockenbrett. Das sitzt und passt und lässt sich gut über die Ferse ziehen.
Dieser Methode bin ich vor einiger Zeit im
Blog von Lanade begegnet. Ich dachte mir noch, dass das wahrscheinlich ein bisschen trickier ist als beschrieben, hatte es aber nicht weiter verfolgt.
Ein Mitglied der "I make mittens"-Gruppe auf ravelry wies auf ein schönes
YouTube-Tutorial hin (alles auf englisch), in dem diese Methode anschaulicher und ins Detail gehend beschrieben wird. Ich ahnte es doch, dass es ein bisschen trickier ist als im Blog beschrieben!
Nun werde ich mich daran machen, meine Pullis wieder heil zu machen.