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"Ein Mann wird nicht zum Opfer"

Das ist der Titel eines Artikels, der bei mir so richtig in der Suppe rumrührt. Gewalterfahrungen kennt jeder, ich selbst mehr die der psychischen Art, weniger der körperlichen. Ich denke nach hier, ich denke nach dort, so richtig Kuddelmuddel.

Mir war zwar schon lange bekannt, dass Gewaltopfer sich oft genug mit dem Täter identifizieren (was man alles so liest), aber dass sie sich partout nicht als Opfer von Gewalt sehen können, das war mir nicht klar.

Meine Gedanken wandern wieder in die Verwandtschaft. Bei einem Menschen - den ich selbst für ein grosses Opfer halte, das bestimmt sehr leidet - ist davon nichts zu sehen. (Zumindest oberflächlich nicht.) Dasjenige benimmt sich, als sei alles astrein. Das ist für mich sehr irritierend. Doch jetzt verstehe ich, dass sich dasjenige gar nicht als Opfer (da, wo die Person es ist) sehen kann. Als sei eine Sperre drin, ein Tabu oder was auch immer. So richtig Parallelwelt.
Und ich bin wieder froh, dass ich Abstand habe, mit dem Menschen nichts zu tun haben. Besser so. Wer weiss, wie gefährlich das sonst ist, wer weiss, in was ich sonst noch landen würde.

Ich denke weiter, die Gedanken mäandern an Orte, Geschehnisse, Menschen massiver psychischer Gewalt und / oder Blindheit. Nein, ich will nicht alles wissen, habe auch keinen Zugang dazu. Die Betreffenden schaffen oft nicht, ihr eigenes Tabu (ist das wirklich nur ihr eigenes? ) zu durchbrechen.
Ich renne keine Mauern ein, besser nicht. Ich kann mir vorstellen, dass ein Zu-nahe-Kommen irgendeinen Gewaltausbruch auslösen würde. Ich lasse lieber die Finger davon und denke mir meinen Teil.

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