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Ewald Arenz: Die Liebe an miesen Tagen

Ein Buch, ein Liebesroman wie aus dem Leben gegriffen, hach! Endlich mal nicht so ein komischer Kitsch à la sie muss sich vom Tod irgendeiner Verwandten erholen, zieht aufs Land und da wartet dann der Held ihrer Tage. So etwas mag ich nicht lesen, da reicht mir schon die eintönige Wiederholung der Buchbeschreibungen.

Also, aus dem Leben gegriffen. In Rezensionen lese ich - hier beim NDR:
Vielmehr scheint er genau zu beobachten, was seine Figuren zueinander hinzieht, aber auch, was sie voneinander wegtreibt. Das sind vor allem nachvollziehbare Bedenken, die ein bereits gelebtes Leben mit all seinen Erfahrungen nun mal mit sich bringt.

Das lese ich über diesen Roman immer wieder:
ein bereits gelebtes Leben mit all seinen Erfahrungen
Es ist keine Teenagerliebe, keine Kinderliebe, sondern die beiden Protagonisten stehen in der Mitte des Lebens, sie um einiges älter als er. Natürlich haben sie ihre sonstigen Lebensbezüge wie etwa die demente Mutter von Clara oder der in einer (eher losen) Beziehung steckende Elias. Vielleicht zieht in Kitschromanen immer die Heldin aufs einigermassen einsame Land, weil man da umso kitschiger schreiben kann? Was weiss ich, denn ich finde, wir stecken immer in unseren Bezügen und warten nicht auf einen edlen Helden oder Heldin.

Das eben ist an diesem Roman so schön, dass er das Leben in all seinen Facetten bedenkt. In der oben zitierten Rezension heisst es am Ende:
Es ist auch eine Art Lebensroman, der mit so beeindruckender Leichtigkeit von den schwersten und den schönsten Momenten des Lebens so erzählt, dass man Lust bekommt, sich selbst immer wieder unerschrocken ins Getümmel der Gefühle zu werfen.
Jawoll!

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Kommentare

Torsten am :

Spricht mich persönlich jetzt so gar nicht an. Wenn etwas „wie aus dem Leben gegriffen“ ist, dann ist es ja so gewöhnlich, dass ich es nicht auch noch lesen muss.

Violine am :

Spontan musste ich lachen und Dir recht geben.
Doch dann dachte ich: Was ist am Leben schon gewöhnlich? Es schreibt die unglaublichsten Geschichten, jedenfalls was mich betrifft. Sodass ich schon keine Bücher mehr lesen konnte, weil alles abgeschmackt, durchschaubar, viel zu schnell, zu platt, unglaubwürdig.

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