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Beziehungsmensch

Irgendwann vor mehr als zehn Jahren (es war eher vor zwanzig Jahren, aber nicht eher) hat mich eine Dame, die sehr seelsorgerlich unterwegs war (ist) vor einer anderen Dame gewarnt, die so hart sei, so im Gegensatz zu mir. Verstanden hatte ich damals nichts, aber ich halte mich bis heute an die Warnung.
Vor weniger Jahren nun meinte eine seelsorgerliche Lady, ich sei ein Beziehungsmensch. (Sie ist auch einer.) Verstanden hatte ich wiederum nichts, habe es mir aber gemerkt. (Da tu ich gut dran, geht mir mittlerweile auf.)

Vor ein paar Tagen habe ich mich sehr lange mit einem alten Freund unterhalten. Wie immer hatte er einige Schwänke zu erzählen. Und ich hatte mich mal wieder gewundert, was manche andere sich über mich aufregen, ich bin doch total harmlos. Ich gebe nicht wieder, was der Freund erzählt hat (es sind doch private Dinge), aber was sich so mancher im Umgang mit seinen Mitmenschen leistet: Herrje! Sowas von Misstrauen und ich weiss nicht was alles ... Ja, Respektlosigkeit vor sich und anderen könnte man das nennen. Das habe ich nicht drauf.
Also, ich bin harmlos (hat mir ein anderer Freund auch schon lachend bestätigt, als ich mich über den Konzertmeister eines Laienorchesters wunderte), stellte ich fest und mutmasste, dass das Empörenswerte über mich wohl nur in den Köpfen der Menschen stattfand, in ihren inneren Dramen. Fand der Freund auch.

Weiter auf die Spur gebracht hat mich ein Impuls von Parvin - ihres Zeichens Prädikantin und Älteste an der CLM-Gemeinde -, der am 30.04.2020 veröffentlicht worden ist. Es ist angeblich ein Brief Albert Einsteins an seine Tochter Lieserl. Über die Liebe. Dass sie die grösste Macht sei in unserem Universum, die alles regele, ... Dass sie nicht kontrollierbar sei etc.
Ich dachte zunächstmal an die Befreiungstheologie, nach der die Liebe fliessen müsse. Täte sie das aus irgendeinem Hinderungsgrund nicht, gäbe es verflixte Verwerfungen. (Kann's nicht besser beschreiben, ist schon eine Weile her, seit ich Ernesto Cardenal gelesen habe.)

Ich dachte nicht an den Beziehungsmenschen (in mir), aber es stimmt, diese Menschen sind nicht kontrollierbar (und ich auch nicht). Aber das heisst noch lange nicht, dass die einem was Böses tun.
Die tun einem gar nichts Böses, die sind lieb!
Aber wer Angst hat vor Beziehungen, wer die Kontrolle haben möchte, ... der wird Beziehungsmenschen argwöhnisch betrachten. (Mindestens.)

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Kommentare

Torsten am :

Hm, ich verstehe nicht alles so richtig, was du schreibst, und frage mich gleichzeitig: Bin ich denn ein Beziehungsmensch? Ich denke, ja und nein. Ich bin treu, wenn ich einmal einen Menschen liebgewonnen habe, aber auf die Pelle rücken darf man mir keinesfalls. Ich brauche meine persönlichen Freiräume und auch mal meine Ruhe. Manche Menschen begreifen und akzeptieren das, andere nicht.

Violine am :

Ich müsste auch mal die Bekannte nähers fragen, was sie mit "Beziehungsmensch" meint. Ich denke, Beziehungen im Allgemeinen und im Besonderen sind so einer Person wichtig.

Es gibt auch ganz anderes. Ich habe heute so an meine Familie gedacht, und da gibt es jemanden (samt Anhang), dem war der Schein sehr wichtig. Der Schein ging über alles. Und wenn es dem noch so dreckig ging, zugegeben wurde nichts, sondern die Fahne hochgehalten.

Dann gibt es zum Bespiel auch noch Autisten. Die tun sich mit Beziehungen oft schwer (nicht alle). Freundschaften bestehen da über Sachinteressen.

Torsten am :

Ja, verstehe, danke für die Erklärungen.

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Violine am :

Ja, Torsten, ich weiss es. Ich habe schon ewig im Backend herumgesucht, keinen Knopf gefunden, wo ich das beheben kann.
Vllt. sollte ich es ganz ausschalten.

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