Der jüdische Friedhof liegt in Heidelberg gleich beim Bergfriedhof (oder im Bergfriedhof?). Dementsprechend steil ist es da. Wir waren als manna-Fotogruppe dort, H. - seines Zeichens Historiker - führte uns.
Steil geht es zu auf dem gesamten Bergfriedhof. Rechts unten im Bild die Steine auf dem Grabstein.
Der jüdische Friedhof gestaltet sich einigermassen anders als ein christlicher Friedhof. Zuerst fallen die Steine auf, alle weiss. Auf den Grabsteinen liegen sie, neben den Grabstätten liegen sie in einem Korb. Wenn man jemanden der Toten gekannt hat, dann legt man einen Stein auf den Grabstein, sagte H., der uns führte. W. meinte, diese Sitte stamme noch auch dem alten Ägypten, als man auszog. Da gab es keine Blumen und nichts in der Wüste, halt Steine.
Ausrichtung gen Jerusalem.
Die Grabsteine sind alle gen Jersulem ausgerichtet. Wenn man die Schrift liest, schaut man Richtung Jerusalem. In manchen Reihen ist es gerade andersrum, den Grund wussten wir nicht. Aus Platzgründen?
Kindergräber.
Auch Kindergräber gibt es, wie bei den christlichen Friedhöfen auch. Auch sie separat, ein eigenes Gräberfeld.
Blick auf alte Gräber, die nicht aufgelassen werden.
Die jüdischen Gräber werden nicht aufgelassen, nie. Sie stehen für immer. Entsprechend verwunschen sehen sie aus. Ernst. Die Zeit steht still. Nichts lenkt von den Toten und der Ewigkeit ab.
Nichts lenkt von den Schicksalen ab. Während des Besuchs kamen wir durch die Inschriften ("Todesort unbekannt" etwa und das Todesdatum lag im 2. Weltkrieg) sehr auf die unvorstellbaren Gräuel des Dritten Reiches zu sprechen.
Tote Wespe am Wasserrohr.
Selbst die Wespe am Wasserrohr über dem Becken ist noch da in ihrer Totenstarre.
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